Die Messe hat eine klassische Aufteilung, die auf See viele Vorteile hat. Man kann sich überall festhalten und verkeilen. Die seegängigen Kojen bieten gute Ruhe Möglichkeiten auch bei ruppigem Wetter. Der Tisch kann zum Essen aufgeklappt werden und braucht ansonsten wenig Platz. Der Kartentisch ist groß genug für eine Seekarte (was nicht normal ist) und dient zur Navigation und als Büro zugleich. Das Besondere bei der Charlie ist, das sie bis zur Wasserlinie gut isoliert ist und einen Holz/Ölofen in der Messe hat. Wir haben den Holzofen oft benutzt und waren von der behaglichen Atmosphäre  begeistert. Auch trocknet er sehr schön das Boot aus. Das Holz haben wir beim Abendspaziergang umsonst gesammelt.
Das Segelboot Charlie ist eine Kuttergetakelte Slup aus Aluminium. Sie wurde 1977 von dem berühmten Konstrukteur Domenique Presles gezeichnet und in der Werft Gallart Astilleros (Mataro/Barcelona in Spanien) für eine private Arktis Expedition auf Kiel gelegt. Der hochwertige Ausbau ist perfekt für zwei Personen zugeschnitten. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf Seegänigkeit gelegt. Dieses Motto sticht überall hervor. -Herausragende Segeleigenschaften im schwerem Wetter. -Wasserdichte Schotts vorne und hinten -Alle Seeventile über der Wasserlinie -Ein Flush Deck, auf dem man sich gut bewegen kann,. -Eine unterteilte Segelfläche, um die Segel jeder Bedingung anpassen zu können.. -Alle Fallen sind außen am Mast geführt um sie schnell ersetzen zu können -Ein Mast mit Maststufen -Hohe Reling -Robuster Windpilot -Eine kleine Werkstatt im Heck -Eine Segellast mit Ersatzteilregal Diese kleine Auswahl zeigt den Charakter eines Expeditionsbootes das sich auch abseits der normalen Ruten sich als sicherer Partner bewährt.
Schlafen/Waschen/Stauen An der Steuerbordseite befindet sich eine helle Doppelkabine mit einer Luke, einem Bullauge und einem Lüfter, was in heißen Gegenden für eine super durchlüften sorgt. Im Durchgang zum Vorschiff ist ein schönes Bad/Dusche mit Druckwasser Warm/Kalt und manueller Handpumpe sowie mit einer Toilette der Marke Lavac (die Beste). Im Vorschiff ist die Segellast mit einer gemütlichen Koje. Die Segellast finden wir sehr praktisch, denn es gibt bei Langfahrten immer so viel zu stauen.
Maschinenraum An der Backbordseite im Heck befindet sich der Maschinenraum mit Werkstatt, Spannungswandler, Tagestank; Sicherungskasten, Pumpen, Warmwasseraufbereitung u.s.w. Die Vorteile dieses Maschinenraumes/Werkstatt sind vielfältig. Der Motor mit der Wellenanlage kann ständig kontrolliert werden. Reparaturen können durchgeführt werden ohne den Salon zu verwüsten. Man hat alle Werkzeuge gleich griffbereit, denn alle Schiffe bedürfen einer guten Pflege. So erlebt man viel weniger unangenehme Überraschungen. Denn z.B. eine schnelle und einfache Pumpenreparatur ist ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitspotential!
Die Kombüse ist sehr funktional gestaltet und unterstreicht einmal mehr den Charakter eines Expeditionsbootes.. Auf dem großen dreiflammigen Shipman Ofen aus Edelstahl haben wir selbst im Sturm noch eine warme Mahlzeit zubereitet und in der Ankerbucht Alle mit Pizza versorgt (alle 15min ein Blech Pizza). Die Spüle hat zwei Becken, damit je nach Lage das Wasser noch abfließen kann. Es gibt 3 Wasserhähne: 1-Druckwasser warm/kalt 2-Kaltwasser manuell und 3- Salzwasser. Gegenüber befindet sich eine Kühltruhe mit einem Webasto Kühlkompressor mit Gebläse. Man kann sie als Kühlschrank oder als Gefriertruhe benutzen. Die Kombüse befindet sich direkt am Niedergang und gewährleistet so eine perfekte Lüftung. Unterstützt wird die Belüftung durch die Dunstabzugshaube und der großen Luke über der Spüle sowie das Bullauge über dem Herd.
Das Boot: (Segelplan Download) 38 Fuß Kutter Konstrukteur: Domenique Presles Material: Aluminium Länge: 11,6m Breite: 3,90m Tiefgang: 1,70m Gewicht: 8,4t Wassertank: 700l Dieseltank: 360l Rigg: Leichtwindgenua: 55,5m2 Klüversegel: 47,2m2 mit zwei Reffreihen Fock1 1: 24m2 Fock 2: 20m2 Fock 3: 12m2 Spinnaker: 140m2 Großsegel: 32m2 mit zwei Reffreihen Zwei Passatbäume von Sparlight 2 `X 55` Lewmar 3 - Gang Winschen 2 X 43`Lewmar 2 Gang Winschen durchgesteckter Sparlight Mast ( 216 mm x 146mm x 4,8 mm Alu, isloiert) mit 1 x 16` und 3 x 40` Lewmar Winschen Sparlight Baum mit 2 X 16` Lewmar Winschen Luken: alle von Goiot Motor: Volvo Penta MD21A (Der Motor von Indenor ist eine echte Motorlegende) Hubraum: 2000ccm Leistung; 55PS Elektrik: Gleichstrom 24V/12V Konverter 24V/220v 2000w Wechselstrom Solar 2x240w (wir haben nie die Batterien mit dem Motor laden müssen) Batterien: 2x 100A 24v (4x100A 12V) getrennt Motor und Boot Ausrüstung: Alle Lampen Led, Kühlschrank,VHF Funk mit Distress GPS, AIS Navigation, Bord PC Open cpn GPS Karten Weltweit, Radar Raimarine, Autopilot Raimarine ST1000Plus (arbeitet mit dem Windpilot zusammen), Jabsco Hochleistungs Lenzpumpe, Handlezpumpe whalegusher 25, (pumpt in beide richtungen) Druckwasseranlage Jabsco, Ankern Ankerwinde: Goiot 24V (sehr kraftvoll) Anker 1: Bügelanker 20kg Anker 2: Bruceanker 10Kg Anker 3: Draggenanker 15Kg Anker 4: Stockanker 35Kg Kette 1: 10mm x 60m Kette 2: 10mm x 40m Kette 3: 10mm x 10m plus 100m Ankertau Beiboot:  Zodiac Rollup 240 Beiboot mit Außenborder Tohatsu 3,5 PS
 Der lange Weg nach Hause Wir möchten als nächstes Povoa de Varzim im Norden Portugals anlaufen. Von dort aus starteten wir vor ca. 2 Jahren unsere Reise als Sailing Clowns und dort soll diese Reise zu Ende gehen. Erwartet werden wir von unserem Freund und Clownskollegen Pedro Correia. Zusammen mit ihm möchten wir einen Abschluss Event kreieren, ein tolles Fest feiern, dann unser Boot an Land abstellen und nach Hause fliegen. Wir haben Heimweh und können es kaum erwarten, diese letzte Etappe anzugehen. Inzwischen ist die dritte Woche ins Land gegangen,  in der wir in Horta auf den Azoren auf einen guten Wind für die letzte 950 Seemeilen lange Strecke warten. Anscheinend möchten uns die Wind - und Meeresgötter noch eine Weile festsetzen, uns nicht nach Hause lassen. Tapfer schlugen wir alle Job- und - Einbürgerungsangebote von unseren neuen Freunden in Horta in den Wind und glaubten fest daran, das sich das Azorenhoch doch noch vor Ende des Sommers und vor dem Beginn der Herbststürme zurückziehen werde. Dann war es plötzlich soweit. Das richtige Wettersystem war endlich da. Atè  ja-so sagt man hier für: auf Wiedersehen. Wir segeln bei flachem Meer und stetigen schwachen Winden in nördlicher Richtung los. Drei wundervolle Tage gleiten wir über ´s Meer. Nun können wir östlich auf das Kap Finistere in Galizien zu halten. Eine traumhaft schöne Überfahrt scheint das zu werden, so dachten wir jeden falls, bis uns eine Magen- Darm Grippe, die in Horta ihr Unwesen trieb und die wir uns von dort als blinden ungebetenen Passagier mitgenommen hatten, das Leben erschwerte. Dazu kamen natürlich sofort weitere Unbilden in Form von einem wilden Meer mit steilen kurzen Wellen aus allen Richtungen und einem Wind, gegen den wir anhalten mussten. Gegen an fahren heißt immer nasses segeln und so hatten wir die nächsten vier Tage Dauerduschen gebucht. Es gab keinen trockenen Ort mehr auf unserem Schiff. Frierend und nass mit Magengrimmen hingen wir schlechtgelaunt auf unserem herumhüpfenden Kahn. Hab ich schon erwähnt, dass es auch keine Sonne mehr gab? Nichts konnte trocknen, der Himmel und das Meer waren ein großes unermessliches graues Einerlei. Kurz bevor wir uns selbst über Bord werfen wollten, um unserem Elend ein Ende zu machen, wurde sowohl unsere Magen Darm Grippe als auch das Wetter wieder besser. Puh. Mit der Sonne kam die gute Laune zurück. Nur wurde jetzt der Wind immer schwächer und schwächer. Seltsam. Für die letzten zwei Tage der Reise hatten wir fest mit starken nördlichen Winden gerechnet, die uns vor sich her in Richtung Portugal blasen sollten. Aber anstatt dessen fahren wir schon 24 h unter Motor durch eine große Flaute. Wir entscheiden, in grader Linie den nächsten Hafen anzulaufen. Baiona in Galizien- Hallo wir kommen!! Pedro in Povoa de Varzim muss noch warten. Als Segler wird man niemals nicht irgendwann einmal pünktlich irgendwo sein können. Inzwischen dümpeln wir wieder unter Segeln mit schwachem Wind  und ca. 3 Knoten Fahrt auf unser 60 sm entferntes Ziel zu. Wir versuchen nun den letzten Teil der Reise zu genießen. Der große Ozean ist wie ein Teich, flach und ruhig, die Delfine springen, die Sonne glitzert im Meer und wir gehen immer mal wieder schwimmen. Alles geht in einer noch nie erlebten Langsamkeit voran. Ankommen ist was für Leute die es im Leben eilig haben! Und Ankommen an dem Ort, den man eigentlich angepeilt hat, ist was für Leute die keine Überraschungen mögen. Wir fragen uns, was wohl noch so kommt, und uns vom Ankommen abhalten möchte. Vor der Küste Galiziens am Kap Finistere geht eine der Hauptrouten des globalen Warenverkehrs entlang. Die Berufsschiffahrt wird hier durch ein Verkehrstrennungsgebiet geordnet, das ist sowas wie eine Autobahn und die müssen wir nun queren. Alle Schiffe, die hier entlang dampfen  haben viele Bruttoregistertonnen und sind ungefähr drei- viermal so schnell wie wir. Sie ziehen an uns vorüber, wie auf einer Perlenschnur. Da die Winde immer noch schwach wehen, entscheiden wir uns für s Motorsegeln um mit mindestens 5 Knoten Fahrt  dieses Verkehrstrennungsgebiet zu queren. Wir suchen uns eine Lücke und geben Gas. Geschafft! .Jetzt dümpeln wir auf dem sicheren Mittelstreifen des Verkehrstrennungsgebietes und suchen beherzt die nächste Lücke. Nach 30 min. scheint uns der Moment günstig und wir geben wieder Gas. ( Ach ja, und natürlich spielt sich all das mitten in der Nacht bei schlechter Sicht ab) Gerade  sind wir aus dem Dampfertrack raus, als der Motor die Leistung verweigert und langsam ausgeht. Wir driften nun ohne Motor und ohne Wind hilflos herum. Nicht aus zudenken , was passiert wäre , wenn der Motor 10 min. früher seinen Geist aufgegeben hätte. Schiffe versenken hätten die großen Pötte mit uns gespielt. Anstatt dessen feiern wir:  Hurra- wir leben noch!! Und danach geht Christian an die Motorreparatur. Wahrscheinlich ist der Dieselfilter dicht. Doch auch nach dem Wechsel des Filters bringt unser Motor nicht mehr seine normale Leistung,  nur noch 1200 Touren und ca 1, 5 bis 2 kn Fahrt. Es sind immer noch 36 sm bis in unsere Ankerbucht. Geduldig und unendlich langsam driften wir unter Segeln mit einem Hauch von Wind darauf zu. Jetzt sind wir dankbar für die schwachen Winde und die flache See, denn unser Motor könnte uns jetzt nicht mehr bei schwierigen Verhältnissen vor dem Schiffbruch an der Küstenlinie retten. Am nächsten Mittag reißt uns ein Funkspruch aus unserer Lethargie. Die spanische Marine hält eine Übung ab und wir befinden uns anscheinend mitten im Schussgebiet. Wir werden per Funk darauf hingewiesen, schnellst möglichst einen gewissen Sektor zu verlassen. Wir erklären bedauernd, dass wir das sehr gerne wollen würden, könnten es aber nicht auf Grund unseres Motorschadens. Das Marineschiff teilt uns nun mit, das es in eine andere Richtung schießen würde und ob wir damit leben könnten! Ja gerne, vielen Dank! Ein weiteres Mal auf dieser Reise entgehen wir knapp dem beliebten Schiffe  versenken Spiel. Das Donnern der Geschütze des Marineschiffes empfinden wir nun als unseren persönlichen Salut! Ein Willkommen an die Clowns. Bumm. Bumm. Bumm. Es sind jetzt nur noch 5 Meilen bis zur sicheren Bucht, und der Wind haucht sich komplett aus. In die beginnende Dunkelheit hinein werden wir drei Stunden lang mit 1,5 kn Fahrt unterwegs sein, bis wir endlich unseren Anker schmeißen können. Wir liegen neben einer englischen Yacht, und der Typ darauf  hat noch Lust auf Gesellschaft. Fein, wir paddeln schnell rüber und feiern mit ihm zusammen unsere lange abenteuerliche Überfahrt. Und das Beste: Ian, so heißt unser Gastgeber, weiß auch noch woran unser Motor krankt: Er tippt auf eine ganz bestimmte kleine Dieselleitung, die sich zugesetzt haben könnte und er hatte recht: die Reparatur dauerte nur 10 min. Hurra!! Aber jetzt ist erst einmal Warten angesagt, denn in dieser Woche sagt der Wetterbericht nur Flaute voraus. Pünktlich ankommen ist halt nur was für Landratten. SET SMILE
Nasses segeln
Totale Flaute
Bitte nicht schießen
Überall Frachtschiffe