Räuber und Gendarm,
habe ich als Kind gern gespielt und mir ist die Lust daran bis in
mein Erwachsenenalter erhalten geblieben. In Maio auf den Kap
Verden nimmt dieses Spiel lustige Formen an. Wir
müssten uns, nachdem wir im Senegal waren wieder
auf den Kap Verden einklarieren und dürfen uns
deswegen auf keinen Fall vom Hafenkapitän in
Maios Porto do Ingles erwischen lassen, denn wir
sind noch illegal hier. Seglerkollegen raunen sich die
grelle Summe von 1000.- Euro Strafe zu, wenn
man erwischt wird. Es gibt nur drei Orte auf den
Kap Verdischen Inseln, wo man mit einem Boot
offiziell einreisen darf: in der Haupststadt Praia auf
der Insel Santiago, auf der der Insel Sal mit ihrem
großen internationalen Flughafen und der Stadt
Mindelo, mit ihrem großen Hafen Porto Grande. Aber uns
würde der Umweg über Praia zwei Tage extra blödes Segeln
in eine für uns ungünstige Richtung bescheren und zudem
zum Besuch der nicht sehenswerten und recht kriminellen
Stadt zwingen. Sal wäre überhaupt nicht mit den
vorherrschenden Winden zu erreichen und nach Mindelo
wollen wir ja erst ganz zum Schluss!!! So wird unser
Tagesablauf in Maio von den Arbeitszeiten des Hafenkapitäns
bestimmt. In seiner Mittagspause landen wir mit unseren Dingi an Land an, verstecken es
bei einer den Seglern wohlgesonnenen
Strandbar und fahren erst nach seinem
Dienstschluss wieder zurück zu unserem
Schiff. So kann er uns einfach niemals in
offizieller Mission erwischen! Nach fünf
Tagen können wir allerdings dieses Katz und
Maus Spiel nicht weiter betreiben. Wir
werden schon von den Einheimischen vor
dem Hafenkapitän gewarnt, der neuerdings
Überstunden macht um uns zu kriegen.
Deshalb segeln wir wir viel früher als
gewünscht aus dieser schönsten aller Kap
Verdischen Ankerbuchten weg. Tarrafal,
auf der Insel Santiago ist unser nächstes
Ziel. Denn dort ist es auch sehr schön und,
was noch viel wichtiger ist : es gibt dort gar keinen Hafenkapitän. In Tarrafal
angekommen stellen wir fest das die Bucht voll von Seglern ist die das gleiche Problem
haben wie wir. Mit diesen Piraten freunden wir uns natürlich ganz schnell an und es
ergeben sich daraus weitere ungeahnte Geschichten. Doch davon im nächsten Blog. Set
Smile
Schwimmende Dörfer
Buchten, in denen Boote ankern, sind
wie kleine schwimmende Dörfer mit
wechselnden Häusern. Wenn man alle
Bewohner kennenlernen will, heißt es schnell
zu sein bevor sie wieder weg segeln. Deshalb
haben wir uns angewöhnt nach dem
Ankommen immer eine Party zu organisieren.
Da lernt man Alle kennen und kriegt die
besten Tipps über die Insel obendrein und
wenn man Glück hat findet man neue
Freunde. Hier in Tarrafal auf der
Kapverdischen Insel Santiago hatten wir sehr viel Glück und haben gleich mehrere neue
Freunde gefunden: die Meeresbiologen Viktor und Amanda mit ihrem Kind David aus
Mosambik und Brasilien und Milan, aus Slowenien, der wirklich alles über die Kapverden weiß
(https://www.fleumel.com/) Als wir erzählten, das wir Clowns, sind hat er uns sofort zum
Kulturprojekt Delta Cultura geschickt (http://www.deltacultura.org/de/) damit wir dort
spielen. Nichts lieber als das! Der Gründer des Delta Cultura Projektes Florian Wegenstein
war uns nach dem ersten Grog* auf Anhieb sympathisch. So hatten wir außer
Kopfschmerzen am nächsten Morgen auch zwei Auftritte als Clowns bei Delta Cultura
organisiert. Klasse, was so alles passiert wenn man miteinander trinkt äh.. redet.
Set Smile
*Kapverdianischer Zuckerrohrschnaps
Das schafft ihr nicht!
Sagte unser Freund Milan und runzelte die Stirn. Euer Gepäck ist
viel zu groß um als Handgepäck durch zu gehen und euer Visum
ist abgelaufen. Ihr kommt hier nie weg. Wir stehen zusammen mit
unserem Freund am Taxi das uns zum Flughafen bringen soll.
Mist! Wir glauben er hat recht. Das Flugticket nach Deutschland
läst sich jetzt nicht mehr ändern und für die Visumsverlängerung
ist keine Zeit mehr. Das wird schon nur nicht nervös werden
sagen wir zu uns selber und fahren los. Das Ratlose Gesicht der
Dame am ceckin belehrt uns eines besseren. „Kein Problem wir
nehmen was raus“ meine ich und gehe zu den Toiletten um die
–Michilinmänchen-nummer zu machen (alle Sachen übereinander
anziehen). Die Gepäckstücke sind immer noch viel zu Groß.
Mitlerweile fangen wir an zu Schwitzen und das nicht nur wegen den
ganzen Sachen die wir bei 30° im Schatten anhaben. „Wir probieren
es an einem anderen Schalter“ „geht nicht unsere Pässe liegen noch
an dem am Schalter“ Antworte ich“ mit der Gewissheit das das jetzt
richtig teuer wird gehen wir zurück zum Schalter und er ist Leer!
Wo sind unsere Tickets und unsere Pässe? „Ach das sind ihre“ sagte
eine Frau vom anderem Schalter „ich habe mir erlaubt die
Flugtickets fertig zu machen guten Flug“ Das war`s wir sind durch.
„Aber ob wir mit dem Visum auch soviel Glück haben?“ Das haben wir
gleich meint Katrin und fängt an im Visum herumzu kritzeln. „Ich habe ja nicht
umsonst Kunst studiert“ und tatsächlich das Ergebnis kann sich sehen lassen das
Visum ist jetzt einen Monat länger gültig, Das findet auch die Policia National und
macht uns keine Probleme. Super! No Stress in Capo Verde. Set Smile